Direkt zum Inhalt

30 Jahre Swissveg – Milestones

Wir feiern Jubiläum! Seit 30 Jahren setzt sich Swissveg mit positiver Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum nachhaltig zu senken und eine pflanzenbasierte, verantwortungsbewusste Lebensweise als attraktive und gesunde Alternative allen Menschen zugänglich zu machen und zu fördern. Auf unserem Weg haben wir bereits einiges erreicht! Einen der wichtigsten Milestones stellt die Gründung des V-Labels dar. Ziel des V-Labels ist eine nachvollziehbare und einheitliche Kennzeichnung vegetarischer und veganer Produkte zu gewährleisten. Dank unserer jahrelangen und hartnäckigen Vernetzungsarbeit wurden zudem die Begriffe «vegetarisch» und «vegan» gesetzlich verankert. Diese und weitere Milestones stellen wir im Folgenden vor.

Gründung Swissveg

Gründung Swissveg

Die heute älteste Schweizer Anlaufstelle für Fragen rund um die vegetarische und vegane Lebensweise wurde am 8. August 1993 gegründet.

Gründung V-Label

Gründung V-Label

Das von Swissveg gegründete V-Label kennzeichnet vegetarische und vegane Produkte und steht für einheitliche Kriterien und regelmässige Kontrollen.

Definitionen und Richtlinien

Definitionen und Richtlinien

Dank jahrelanger und hartnäckiger Vernetzungsarbeit wurden beispielsweise die Begriffe «vegetarisch» und «vegan» im Gesetz verankert.

Veganmania und Eventszene

Veganmania und Eventszene

Mit der Veganmania hat Swissveg den Startschuss für die vegane Eventszene in der Schweiz gegeben.

Gründung Veg-Info

Gründung Veg-Info

Die einzige vegan ausgerichtete Zeitschrift in der Schweiz. Im März 2021 feierten wir die 100. Ausgabe.

Politische Tätigkeit

Politische Tätigkeit

Als Interessenvertretung vegan lebender Menschen in der Schweiz sind wir auch politisch aktiv, beispielsweise durch das Einreichen unterschiedlichster Petitionen.

 

Gründung Swissveg

1968 gründete der Veganer Fredy Forster die Schweizer Reformjugend (srj). Die Jugendlichen lernten sich damals in der srj kennen, in der junge Vegetarier zu gemeinsamen Ausflügen, Treffen und anderen Unternehmungen zusammenkamen. Dieses Angebot war damals besonders wichtig, da es bei Anlässen von anderen Organisationen praktisch unmöglich war, sich vegetarisch (geschweige denn vegan) zu ernähren. In der srj lernten sich Gleichgesinnte kennen. Schon damals wurden Infostände organisiert, um die Öffentlichkeit über die Nachteile des Fleischkonsums zu informieren.

Anfang der 90er-Jahre, als bereits erste Flyer kreiert wurden, stellte sich für die Älteren in der srj die Frage, wie es weitergehen sollte. Nachdem die Suche nach einem bestehenden neutralen vegetarischen oder veganen Verein erfolglos blieb, beschlossen einige Reformjugendleiter, einen eigenen Verein für Erwachsene zu gründen. Dessen Ziel sollte sein, einerseits Vegetarier und Veganer eine Plattform zu bieten, andererseits aber auch in der Öffentlichkeit aufzutreten und diese aufzuklären. Zu der Zeit gab es in der Öffentlichkeit und in den Medien kaum fundierte Informationen zur vegetarischen oder veganen Lebensweise.

Um ohne Kapital starten zu können, wurden die Kellerräumlichkeiten von Andreas Läuffers Elternhaus (Andreas war der letzte Präsident der Reformjugend und Gründungsmitglied der SVV) zum ersten Vegi-Büro umgebaut. Von da aus konnten die Vereinstätigkeiten unter der Leitung von Renato Pichler, der gerade sein Studium abgeschlossen hatte und vegan lebte, aufgenommen werden. 

Am 8.8.1993 wurde die Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV) offiziell in Sennwald SG gegründet. Damit war eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um die vegetarische und vegane Lebensweise geboren. Die Wahl des Namens sollte das Wort Vegetarismus bekannter machen. In den darauffolgenden Jahrzehnten schafften wir es, die Vorzüge der vegetarischen und veganen Lebensweise in der Schweiz bekannter zu machen. Obwohl das Wort «vegetarisch» für eine fleischlose Ernährung bzw. Lebensweise steht, zu der somit auch die vegane Ernährung bzw. Lebensweise gehört, trennten sich die Begriffe in der öffentlichen Wahrnehmung in den letzten Jahren immer mehr auf. Deshalb war es 2014 an der Zeit, den Verein zu Swissveg umzubenennen. Das Einzige, das sich dadurch geändert hat, ist der Auftritt nach aussen. Swissveg war von Beginn an vegan ausgerichtet, schloss aber Vegetarier nie aus.

 

Gründung V-Label

1996 startete Swissveg das V-Label-Projekt – die Kennzeichnung vegetarischer und veganer Produkte – in der Schweiz. Durch die gute Kooperation zwischen Swissveg und der Migros wurde nicht nur die erste Produktlinie von Fleischalternativen in einer Supermarktkette, sondern auch das V-Label in der Schweiz schnell bekannt. Als Vorstandsmitglied der Europäischen Vegetarier Union (EVU) stellte Swissveg-Präsident Renato Pichler das erfolgreiche Projekt 1999 am Europäischen Vegetarier Kongress vor und bot allen Organisationen Unterstützung an, um das V-Label auch bei ihnen einzuführen. Gemeinsam mit einem internationalen Ausschuss der EVU wurden die Richtlinien für das V-Label weiterentwickelt.

Weltweit einheitliche Kriterien und regelmässige Kontrollen machen das V-Label zu einem einzigartigen Label für vegane und vegetarische Produkte und Dienstleistungen. Es spricht Personen an, die kurz- oder langfristig ihren Konsum tierischer Produkte reduzieren oder einstellen wollen. Es deckt somit eine grosse Zielgruppe ab, mitunter auch diejenigen, die keine Milchprodukte oder Eier vertragen. Das V-Label hat ein grosses Interesse daran, Konsumenten dort abzuholen, wo sie stehen und das Leben durch eine glaubwürdige Deklaration stark zu vereinfachen. Dank dem direkten Kontakt mit den Unternehmen können sie zudem den Trend hin zu mehr veganen Produkten direkt fördern.

Gemäss einer in Auftrag gegebenen Umfrage von 2020 kennen rund 60% der Schweizer Gesamtbevölkerung und 85% der Vegetarier (inkl. Veganer) in der Schweiz das V-Label. Damit ist es das bekannteste Label für vegetarische und vegane Produkte. Das V-Label gehört ausserdem zu den trendigsten Marken der Schweiz (Platz 9 von 489 Labels), wie 2021 eine Umfrage im Auftrag der Werbeagentur Havas feststellte.

Durch das von Swissveg initiierte und koordinierte V-Label-Projekt sind heute bereits über 30 Organisationen weltweit vernetzt, welche die ganze vegane Bewegung weltweit stärken und ihr mehr Professionalität verleihen.

 

Definitionen und Richtlinien

Swissveg hat dank jahrelanger und hartnäckiger Vernetzungsarbeit bereits viel im Bereich der vegetarischen Ernährung erreicht. Die gesetzliche Verankerung der Begriffe «vegetarisch» und «vegan» und die Veröffentlichung der vegetarischen Richtlinien durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind zwei besonders wichtige Errungenschaften.

 Begriffsdefinitionen von «vegetarisch» und «vegan» (2001)

Auf Initiative von Swissveg hin ist die Schweiz seit 2001 eines von wenigen Ländern, in denen die Begriffe «vegetarisch» und «vegan» gesetzlich verankert sind. Somit dürfen laut Gesetz nur zu 100% vegetarische bzw. vegane Produkte entsprechend gekennzeichnet werden. Die Begriffe «vegetarisch» und «vegan» sind in der Verordnung des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) betreffend die Information über Lebensmittel (LIV) in Artikel 40 offiziell definiert. 

Ausserdem hat die internationale Standardisierungsorganisation ISO im Jahr 2020 die Wörter «vegan» und «vegetarisch» definiert. Hierzu hat ebenfalls Swissveg-Präsident Renato Pichler an den Sitzungen der ISO beigetragen. Das Resultat ist bedeutend für die Wirtschaft, da viele Länder ISO-Standards übernehmen.

 Vegetarische Richtlinien für die Schweiz (2007)

Swissveg hat 2001 das BAG dazu aufgefordert, die vegetarische Ernährung in seinen Ernährungsempfehlungen zu berücksichtigen. Darauf folgte die Gründung der «Arbeitsgruppe Vegetarier», in der Renato Pichler die Vegetarier und Veganer vertrat. Die Aufgabe der Arbeitsgruppe war es, einen Bericht zu erstellen, der als Grundlage für künftige Empfehlungen zur vegetarischen Ernährung dienen sollte.

Nach jahrelangen, intensiven Diskussionen wurde 2007 der 71-seitige Experten-Bericht der Eidgenössischen Ernährungskommission vom BAG veröffentlicht: «Gesundheitliche Vor- und Nachteile einer vegetarischen Ernährung». Der Bericht richtet sich vor allem an Fachpersonen, da er auch auf mögliche Risiken der vegetarischen bzw. veganen Ernährung aufmerksam macht. 

Im Bericht wird zudem erstmals eine offizielle Empfehlung für die vegetarische Ernährung ausgesprochen: «Von den verschiedenen Formen der vegetarischen Ernährung kann die ovo-lacto-vegetarische Ernährung für gesunde Erwachsene als gesunde Ernährungsweise betrachtet werden.»

Die vegane Ernährung wird kritischer betrachtet, aber bei richtiger Umsetzung dennoch als gesundheitsfördernd eingestuft: «Man kann diese Ernährungsform aber durchaus als eine ‹Nischenernährungsweise› betrachten, die bei korrekter Anwendung zu einem guten gesundheitlichen Resultat führen kann.»

Anmerkung: 2014 wurde die Abteilung Lebensmittelsicherheit des BAG vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) übernommen. Das BAG hat somit die Berichte veröffentlicht, diese stehen aber nicht mehr in dessen Verantwortlichkeit.

 

Veganmania und Eventszene

Bevor Swissveg ins Leben gerufen wurde, war der Anteil an vegan oder vegetarisch lebenden Personen in der Schweiz so klein, dass es für überzeugte Veganer sehr schwierig war, Gleichgesinnte zu finden. Durch Swissveg entstand zum ersten Mal ein Netzwerk und eine Gemeinschaft, in dem sich pflanzenbasiert lebende Menschen zusammentun und gemeinsam für den Tier- und Umweltschutz aktiv werden konnten. Nicht zuletzt dank der Aufklärungsarbeit und der Community von Swissveg stieg die Anzahl Veganer in kürzester Zeit stark an. In der Folge wurde das Bedürfnis nach einem komplett veganen Anlass immer grösser. Da sich sonst niemand dieser Aufgabe annahm, gründete Swissveg im Jahr 2012 kurzerhand das allererste komplett vegane Strassenfest – die Veganmania!

Das bunte und fröhliche vegane Strassenfest Veganmania wurde in kürzester Zeit zum zentralen Treffpunkt für langjährige Veganer sowie für Leute, die sich für den Lebensstil interessierten, aber nie den richtigen Anknüpfungspunkt finden konnten. Das Fest bot nicht nur allerlei Foodstände, Produkte und Dienstleistungen an, sondern auch Koch-Shows, Vorträge und Unterhaltung für die ganze Familie.

Mit der Gründung der Veganmania setzte Swissveg den Startschuss für eine unglaubliche Vielfalt an veganen Festivals, Messen und Strassenfesten in der Schweiz. Inspiriert von dem Erfolg der Veganmania sind in den darauf folgenden Jahren zahlreiche Events rund ums Thema Veganismus entstanden. 

Heute ist Swissveg Partnerin der grössten veganen Festivals und Messen der Schweiz und repräsentiert den pflanzenbasierten Lifestyle auf den verschiedensten Anlässen. Mit umfangreichem Wissen und Informationsmaterial setzt sich Swissveg jährlich an einer Vielzahl Veranstaltungen aktiv für die Aufklärung rund ums Thema Veganismus ein.

 

Gründung Veg-Info

Unser Veg-Info Magazin ist die einzige vegan ausgerichtete Zeitschrift in der Schweiz und erscheint 2023 im 27. Jahrgang – im März 2021 feierten wir die 100. Ausgabe. Das Veg-Info enthält exklusiv recherchierte Fachartikel mit dem Swissveg Know-How aus über 30 Jahren Erfahrung, spannende Hintergrundberichte, Interviews mit Persönlichkeiten der veganen Szene, feine Rezepte und vieles mehr.

Im Laufe der Jahre nahm der Umfang des Magazins kontinuierlich zu. Heute umfasst die deutsche Print-Ausgabe 52 Seiten. Das Veg-Info Magazin wurde und wird zertifiziert klimaneutral auf Recyclingpapier gedruckt. Die gesamte Druckauflage im vorherigen Jahr betrug 38’900 Exemplare. Neben Mitgliedern und Heftabonnent wird das Heft unter anderem an (Bio-)Läden, Supermärkte, Restaurants, Praxen, Online-Shops sowie Swissveg-Card-Partner versendet. Weiter werden die Magazine von unseren Mitarbeiter und freiwilligen Helfer schweizweit an veganen Events verteilt.

Die erste schwarz-weiss Ausgabe des (damals noch ) Vegi-Info ging mit kompakten 20 Seiten im März 1996 in Druck. Vier Jahre später gab es die Publikation erstmals auf Französisch übersetzt zu lesen. Es wurde bunt: Im Frühjahr 2004 bekam unser Magazin einen neuen Anstrich. Das Vegi-Info wurde von da an in beiden Sprachen farbig publiziert.

To be continued: Wir freuen uns, dass das Veg-Info bei seinen Leser auf so viel Begeisterung stösst! Auch in Zukunft werden wir uns um informative Artikel aus Politik, aktuellen Ereignissen, Gesundheit und Tierwohl bemühen, um das Bewusstsein im Hinblick auf den Ist-Zustand zu schärfen und so den Konsum tierischer Nahrungsmittel dauerhaft zu senken und eine pflanzenbasierte, verantwortungsbewusste Lebensweise als attraktive und gesunde Alternative allen Menschen zugänglich zu machen und zu fördern.

 

Politische Tätigkeit

Als Interessenvertretung vegan lebender Menschen in der Schweiz spielt für uns die politische Ebene eine wichtige Rolle. Einerseits geht es darum, den bereits vegan lebenden Menschen eine Plattform zum Austausch zu bieten sowie die grosse Allgemeinheit mit Hilfe von Aufklärungskampagnen mit dem Thema Veganismus vertraut zu machen. Andererseits ist ein zentraler Teil unserer Arbeit, die Anliegen vegan lebender Menschen auf politischer Ebene anzubringen und zu vertreten. 

Nachdem Swissveg in den letzten Jahren personell nochmals wachsen konnte, war es möglich, immer mehr Kapazität in politische Tätigkeiten zu stecken. Beispielsweise erreichten wir, dass die Begriffe «vegetarisch» und «vegan» in der Lebensmittelverordnung definiert wurden. Auch hat sich Swissveg dafür eingesetzt, dass Vitamin B12 hochdosiert verkauft werden darf. Dies alles Dank der unermüdlichen Arbeit von Swissveg: Jahrelange erfolgreiche Vernetzungsarbeit, Einsitz in Gremien und Arbeitsgruppen und in beratender Funktion.

Im Jahr 2019 haben wir unsere erste Petition beim Bund eingereicht. Wir verlangten, dass keine Steuergelder mehr für die Bewerbung des Fleischkonsums missbraucht werden – zumal sowieso aus gesundheitlicher Sicht bereits zu viel Fleisch konsumiert wird. Im Herbst 2022 haben wir erneut eine Petition eingereicht: «Schluss mit diesem Widerspruch, keine politische Förderung von tierischen Produkten!». Wir forderten, dass die Reduktion der Produktion und Konsumation tierischer Produkte eine eigenständige Massnahme in der langfristigen Klimastrategie der Schweiz darstellt, indem die finanzielle Unterstützung zur Umsatzsteigerung klimaschädlicher tierischer Produkte gestrichen wird.

Ihnen gefällt, was Sie sehen?

Jetzt unterstützen

Spenden
Mitglied werden
Jetzt den Tierschutz unterstützen