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Gynäkomastie: Vergrösserte Brüste bei Männern

«Dank» dem Konsum tierischer Produkte haben immer mehr Männer vergrösserte Brüste. Früher war das Phänomen sehr selten, heute breitet es sich immer mehr aus. Im Jahr 2001 haben bereits 16000 amerikanische Männer ihre Brüste chirurgisch verkleinern lassen.

In den USA ist dieses Problem auch deshalb wesentlich akuter, weil dort Hormone zur Fleisch- und Milchproduktion zugelassen sind, die in Europa nicht eingesetzt werden dürfen. Doch auch in Europa breitet es sich aus. Ob ein Zusammenhang zu den in jedem Tier auch ohne Hormonzugaben natürlicherweise vorhandenen Hormonen besteht, ist noch unklar. Vermutet wird, dass bestimmte Medikamente, Anabolika und andere Drogen den Effekt vergrössern können.

Gynäkomastie

Die männliche Brustentwicklung ist in der Medizin unter der Bezeichnung Gynäkomastie bekannt. Für Schönheitschirurgen ergibt sich dadurch die neue Möglichkeit, auch an der männlichen Brust zu verdienen. Eine öffentliche Aufklärungskampagne zur Vorbeugung einer solchen Entwicklung der männlichen Brust suchte man bisher vergebens. Die Tierschutzorganisation PeTA hat deshalb eine Kampagne gestartet, in der sie die Öffentlichkeit auf dieses Tabuthema aufmerksam macht. Oben sehen Sie eine Abbildung des von PeTA international verbreiteten Plakats.

Auch Kinder sind betroffen

Doch nicht nur erwachsene Männer leiden unter den Hormonen in tierischen Produkten. Auch Kinder sind davon betroffen, wenn Tiere mit Hormonen gemästet werden und sie dann deren Produkte konsumieren. Gerade in den USA sind deshalb immer mehr Fälle von verfrühter Pubertät bei Kleinstkindern bekannt. Vierjährige Mädchen mit Brüsten einer Vierzehnjährigen sind keine Seltenheit mehr. Solche verfrühten Entwicklungen sind in gewissen Regionen schon so verbreitet, dass sie von den Ärzten bereits als normal angesehen werden. Nur extreme Fälle bei Männern werden behandelt, da der psychische Druck für diese Knaben kaum auszuhalten wäre.

Phänomen ist schon länger bekannt

Diese Phänomene sind keine völlig neue Erscheinung: Bereits 1982 stand folgende Schlussfolgerung im Journal of the Puerto Rican Medical Association: «Die detaillierte Anamnese all unserer Patienten schliesst aus, dass die Verwendung östrogenhaltiger Medikamente oder Cremes zur Ursache erklärt werden kann. Ebenso wenig stellten wir neurologische oder drüsenbedingte Störungen fest [...]. In 97% aller Fälle standen die anormalen Brustvergrösserungen in deutlichem Zusammenhang mit dem Verzehr von Milchprodukten, Geflügel und Rindfleisch.»1 Dies wurde unter anderem dadurch bestätigt, dass sich die Symptome der Patienten meist zurückbildeten, nachdem der Konsum von Fleisch und Milch gestoppt wurde. 
Dass sich das Phänomen zuerst in Puerto Rico in grossem Ausmass feststellen liess, ist kein Zufall: Die Bestimmungen über die Verwendung künstlicher Hormone bei der Tierhaltung sind dort sehr liberal. Mittlerweile hat sich diese Situation aber ausgeweitet. Wie lange sich die EU und die Schweiz noch gegen den Einsatz solcher Hormone in der Tierzucht wehren können, ist nicht absehbar. Der internationale Welthandel (insbesondere die Welthandelsorganisation WTO) zwingt auch Europa langfristig sein Verbot auf diesem Gebiet aufzuheben.

  1. Saenz de Rodriguez, Dr. C.A., Journal of the Puerto Rican Medical Association, Febr. 1982. Zitiert in: J. Robbins: Ernährung für ein neues Jahrtausend, Nietsch-Verlag.
Weitere Infos

Auch Frauen sind durch die Hormone in tierischen Produkten betroffen:

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