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Transportweg

Lokal einkaufen ist bei verantwortungsbewussten Konsumenten längst selbstverständlich – um Treibhausgas-Emmissionen zu sparen. Wissenschaftler der Carnegie Mellon University in Pittsburgh sind nun in einer Studie der Frage nachgegangen, was den grösseren Einfluss auf die Umwelt hat: der Transportweg oder die Art der Produkte.

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Die Resultate mögen viele erstaunen: Obwohl Lebensmittel in den USA im Schnitt mehr als 1640 Kilometer zurücklegen, wenn sie von der Fabrik in die Geschäfte gebracht werden, macht dies nur vier Prozent an den Treibhausgas-Emissionen aus. Selbst wenn man den ganzen Lebenszyklus der Nahrungsmittel ansieht, kommt man zwar im Schnitt auf rund 6760 Kilometer, doch im Verhältnis zum CO2-Ausstoss der Produktion der Lebensmittel ist auch dies nur rund ein Zehntel der Treibhausgasemissionen.

Dennoch: Die Problematik des Fleischkonsums spiegelt sich auch hier. Wenn der Transport komplett betrachtet wird, ist Fleisch ein Problem: Da zuerst das Futter für die Tiere produziert und transportiert werden muss, ergibt sich für den ganzen «Lebenszyklus» des Fleisches, vom Futtermittelanbau bis zum Konsumenten, ein durchschnittlicher Transportweg von 20'400 Kilometern, also rund dreimal mehr als im Durchschnitt aller Nahrungsmittel. Viel entscheidender ist also, welche Produkte gekauft werden und nicht, woher sie stammen. Dabei wurde auch einmal mehr festgestellt, dass Rindfleisch, Milch und Milchprodukte bei der «Produktion» die meisten Klimagase erzeugen.

Eine isolierte Betrachtung des Transports des fertigen Produktes sagt also nichts aus. Die Produktion eines Produktes führt selbst zum Transport von Rohstoffen. Und genau da findet sich die grösste Klimasünde.

Der Pendos CO2-Zähler stimmt mit dieser Studie überein: 

Produktion

CO2-Verbrauch in g pro kg Lebensmittel1
 frischtiefgekühltKonserve
Rindfleisch13'50014'350 
Geflügel3'5004'500 
Schweinefleisch3'0004'300 
Gemüse150400500
Obst450>450 1'200


Transport

CO2-Anteil im Treibstoffverbrauch2
Aus der Region230 g/kg
Aus Europa460 g/kg
Aus Übersee (Schiff)570 g/kg
Aus Übersee (Flugzeug)11'000 g/kg
  

Werden nun für eine gesamtheitliche Darstellung des CO2-Ausstosses unserer Lebensmittel Transport und Produktion summiert zeigt sich: Obst und Gemüse aus Übersee per Flugzeug verursachen weniger CO2-Ausstoss als das Rindfleisch vom nachbarlichen Bauern.

Summe von Produktion und Transport3
HerkunftProduktCO2-Ausstoss
RegionalObst/Gemüse530
 Schweinefleisch3'230
 Geflügel3'730
 Rindfleisch13'730
EuropaObst/Gemüse760
 Schweinefleisch3'460
 Geflügel3'960
 Rindfleisch13'960
Übersee (Schiff)Obst/Gemüse870
 Schweinefleisch3'570
 Geflügel4'070
 Rindfleisch14'070
Übersee (Flugzeug)Obst/Gemüse11'300
 Schweinefleisch14'000
 Geflügel14'500
 Rindfleisch24'500

Was statt woher

Die Verlängerung der Nahrungskette über das Tier (Rind, Schwein etc.) verursacht mehr Treibhausgasemissionen als der Transport von Nahrungsmitteln.
Wer also lokal produziertes Fleisch einkauft, schädigt die Umwelt mehr, als wenn stattdessen importierte pflanzliche Nahrung gekauft wird. Am gewichtigsten sind in dieser Hinsicht Rindfleisch und Milchprodukte.
Hinzu kommt, dass bei «lokal produzierten» tierischen Produkten das Futter der Tiere durchaus weite Strecken zurückgelegt haben kann (z.B. aus Brasilien).

Würden die gesamten Transportkilometer von eingekauften Nahrungsmitteln auf null gesenkt, würde dies das Klima weniger entlasten, als wenn ein Fleischesser jeweils einen Tag pro Woche auf pflanzliche Produkte umsteigen würde.


Wer also etwas für die Umwelt tun will, sollte sich in erster Linie überlegen, welche Nahrungsmittel eingekauft werden. Optimal wäre der Griff im Laden zu lokal angebauten, pflanzlichen Nahrungsmitteln, die biologisch produziert wurden.

Das Wichtigste ist jedoch, den Konsum von Fleisch und Milchprodukten weitestgehend durch schmackhafte pflanzliche Lebensmittel zu ersetzen.

Vergleich: Avocado und Steak

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Details zum Transportweg pflanzlicher Lebensmittel

Eines vorneweg: Rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen des Transportes von Nahrungsmitteln entstehen nicht beim Transport bis in die Läden, sondern vom Laden zum Endverbraucher. Es macht also selten Sinn, mit dem Auto weit zu fahren, um lokal produzierte Nahrungsmittel einzukaufen, wenn in der Nähe zu Fuss dieselben Nahrungsmittel gekauft werden könnten - auch wenn die wiederum von etwas weiter her kommen.

Produktionsort

Beim Vergleich verschiedener Herstellungsmethoden zeigt sich, dass z.B. ein lokal produzierter Apfel, der den ganzen Winter in einem Kühlhaus gelagert wurde, oft mehr Energie verbraucht hat als ein frisch geernteter, der durch die halbe Welt transportiert wurde.
Auch sind im Treibhaus angepflanzte Nahrungsmittel rund 10-mal belastender für die Umwelt als im Freien angebaute Produkte. Wodurch eine Reise vom Süden (Freiland) in den Norden (Treibhaus) unter bestimmten Umständen ökologischer sein kann als der lokale Anbau.
Am besten ist es natürlich, wenn saisonales, lokales Gemüse und Früchte gekauft wird, welches im Freien produziert wurde.

Eine Saisontabelle für Früchte und Gemüse kann auf der Website des Schweizer Obstverbandes heruntergeladen und als kleiner Faltprospekt bestellt werden.

  1. Öko-Institut, zit. in Pendos CO2-Zähler
  2. WWF Schweiz, zit. in Pendos CO2-Zähler
  3. Obige Tabellen kombiniert durch Swissveg (Öko-Institut, zit. in Pendos CO2-Zähler und WWF Schweiz, zit. in Pendos CO2-Zähler)
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