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Perlen

Als „echte Perle“ oder „natürliche Perle“ dürfen nur die Perlen bezeichnet werden, die ohne menschliches Eingreifen in Gewässern gewachsen sind. Solche Perlen sind selten und dementsprechend teuer. Fast alle Perlen, die heutzutage für die Schmuckherstellung verwendet werden, werden deshalb gezüchtet.

Herstellung

Anlass für die Bildung einer Zuchtperle ist ein eingebrachtes Transplantat, das zu einem Perlsack auswächst. Dieser Fremdstoff ist der Perlmuschel so lästig, dass sie ein Sekret absondert, das diesen Fremdkörper einwickelt und so den Schmerz dämmt. Nun müssen die Muscheln in offenen Gewässern auf Muschelbänken etwa zwei Jahre lang das Fremdkörper-Implantat Schicht um Schicht ummanteln, wobei nicht jede Muschel das angenommene Fremdkörper-Implantat für die Dauer von mindestens zwei Jahren überlebt. Muscheln können mehrmals in ihrem Leben ein Fremdkörper-Implantat ummanteln.

Perlpulver in Kosmetik

Nur in etwa 30 % der mit einem Implantat versehenen Muscheln entwickelt sich eine Perle. Nur 10 % dieser Perlen sind kommerziell brauchbar. Lediglich 3 % dieser Ernte sind perfekt rund. Nicht handelbare Perlen werden bereits in den Perlfarmen aussortiert und geschreddert. Das Pulver wird von der Kosmetikindustrie weiterverarbeitet. Deshalb bei der Zutatenliste auf die Bezeichnung „Perlpulver“ o.ä. achten.

Perlmutt

Perlmutt ist ein Nebenprodukt aus der Perlengewinnung. Es ist der schillernde Innenteil der Perlmuschel und wird unter anderem zu Knöpfen und Schmuck verarbeitet. Da viele Muscheln während der Zuchtphase oder bei der Entnahme von Perlmutt und Perlen sterben, sind die gewonnenen Produkte nicht vegan.

Wie mies fühlt sich eine Muschel wirklich?

Aber fühlt die Muschel tatsächlich, was mit ihr geschieht? Immerhin verfügen diese Weichtiere über ein einfaches Nervensystem, das zwei Nervenzellhäufungen besitzt –eine Art Muschelgehirn. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass viele Körperbereiche der Muschel schmerzlindernde Stoffe erkennen können. Ist die Muschel gestresst, so findet man in ihr wenige freie Anti-Stress-Moleküle. Ist sie hingegen entspannt, so steigt der Spiegel dieser Substanzen. Die untersuchten Stoffe sind nicht irgendwelche Substanzen, sondern sogenannte Endorphine. Die stammen aus derselben Chemikaliengruppe wie die Schmerzstiller Heroin und Morphium. Der menschliche Körper verfügt über ähnliche Stoffe, die er zur Linderung ausschüttet, wenn Stress und Schmerz nahen. Und da Hormone messbare Spuren von Gefühlen sind, könnte man jetzt den Umkehrschluss wagen: wo Hormone zu messen sind, existieren auch Gefühle. Es scheint also, dass es Muscheln ganz und gar nicht egal ist, was mit ihnen passiert.

Ein weiterer Hinweis ist das Verhalten der Muscheln bei höheren Salzkonzentrationen. Denn diese sind gefährlich für Muscheln, weil sie sie austrocknen. Wenn es sehr salzig wird, ergreift eine Muschel die Flucht. Wie? Muscheln haben einen Fuss, den sie in diesem Fall einsetzen, um aus der gefährlichen Region zu entkommen. Es scheint naheliegend, dass es Gefühle sind, die sie zum Handeln und zum Aufbruch bewegen.

Alternativen

Verwenden Sie anstelle von Perlen Kunstperlen aus Glas, Holz, Kunststoff oder Metall.

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