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07.03.2025 | Christine

Eine aktuelle Untersuchung des K-Tipp zeigt erneut, wie stark Fleischprodukte mit krankmachenden Keimen belastet sind. In jedem einzelnen der getesteten Tiefkühl-Burger wurden antibiotikaresistente Bakterien nachgewiesen – und das, obwohl die meisten Produkte aus Schweizer Fleisch bestanden.

Besorgniserregende antibiotikaresistente Keime

K-Tipp testete zwölf tiefgekühlte Rindsburger von Coop, Migros, Denner, Aldi und Globus auf ihre Belastung mit Keimen und Industriegiften sowie auf ihre Fleischqualität.1 Das Ergebnis: Nur drei Produkte erhielten die Bewertung «genügend» – der Rest schnitt mit «ungenügend» oder sogar «schlecht» ab. Besonders alarmierend ist, dass in allen Produkten antibiotikaresistente Staphylokokken (MRSA) gefunden wurden. Diese können schwere Infektionen auslösen und sind schwer zu behandeln, da sie nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.
Doch nicht nur Rindfleisch enthält solche Keime, sondern auch Pouletfleisch: Ein Bericht des Bundes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass drei von vier Poulet-Erzeugnissen mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind, wie Swissveg in der Kampagne HuHngesund? thematisierte.2

Massenproduktion als Hauptursache

Ein Hauptproblem der starken Keimbelastung liegt in der industriellen Fleischproduktion: Ein einziger Burger kann Fleisch von bis zu 300 Tieren enthalten.3 Ist das Fleisch nur eines dieser Tiere mit Keimen belastet, kann sich die Kontamination auf die gesamte Charge ausbreiten. Das Risiko für gesundheitsschädliche Erreger steigt damit massiv.
Für das Vorkommen von MRSA sind Mastbetriebe die Hauptursache – insbesondere aufgrund des hohen Antibiotikaeinsatzes in der Viehzucht. Die Migros bestätigt dies in ihrer Stellungnahme: Die Belastung mit antibiotikaresistenten Keimen sei auf die Aufzuchtbedingungen der Tiere zurückzuführen. Doch nicht nur in der herkömmlichen Massentierhaltung werden Antibiotika eingesetzt – auch die Bio-Produkte enthielten im Test antibiotikaresistente Keime.

Fäkalkeime und Verderbniserreger

Neben den antibiotikaresistenten Keimen wurden in drei Burgern Fäkalkeime – darunter E. coli-Bakterien wie EHEC und EPEC – gefunden, die schwere Durchfallerkrankungen verursachen können. Zudem wurden in zwei Produkten Verderbniserreger wie Enterobakterien und Pseudomonaden nachgewiesen. Diese können ebenfalls Durchfall und Infektionen auslösen – und die gefundenen Werte überschritten deutlich die tolerierbaren Grenzwerte.
Doch damit nicht genug: In zwei Produkten wurden auch sogenannte «Ewigkeitschemikalien» (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, PFAS) nachgewiesen, die in der Schweiz und der EU verboten sind. Diese Industriegifte stehen im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen und krebserregend zu sein.

Detailhändler ziehen sich aus der Verantwortung

Angesichts der alarmierenden Testergebnisse lässt die Reaktion der Detailhändler zu wünschen übrig. Die Mehrheit verweist lediglich auf die Küchenhygiene und rät, die Burger «gut durchzubraten». Einzig Globus nimmt seinen «Delicatessa Burger» aus Schweizer Fleisch aus dem Sortiment.
Doch die Ergebnisse des Burger-Tests sind kein Einzelfall. Ähnliche Untersuchungen, etwa zu Fondue Chinoise oder Grillfleisch, zeigen immer wieder eine hohe Keimbelastung.4 Gerade in der warmen Jahreszeit oder an Feiertagen steigen die Erkrankungen durch kontaminiertes Fleisch deutlich an.

Sichere und genussvolle Alternativen wählen

Wer das Risiko einer Lebensmittelinfektion minimieren möchte, sollte besser auf pflanzliche Alternativen setzen. Vegane Burger und andere Fleischalternativen sind zudem in der Regel gesünder als das tierische Original: Sie enthalten weniger (gesättigte) Fette, Pestizidrückstände, Hormone und Antibiotika – dafür aber mehr Nahrungsfasern.5 Die Auswahl an veganen Alternativen lässt also keine Wünsche offen. Damit kann man unbesorgt geniessen – ohne gesundheitliche Risiken und ohne Tierleid.

  1. Rindlisbacher, S. (2025, 11. Februar). Test: Diese Tiefkühl-Hamburger können krank machen. K-Tipp. https://www.ktipp.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/test-diese-burger-koennen-krank-machen

  2. Mennig, D. (2014, 2. Dezember). Multiresistente Keime im Pouletfleisch: Konsumenten in Gefahr. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr

  3. Rindlisbacher, S. (2025, 11. Februar). Test: Diese Tiefkühl-Hamburger können krank machen. K-Tipp. https://www.ktipp.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/test-diese-burger-koennen-krank-machen

  4. Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten

  5. Huber, J., & Keller, M. (2017): Ernährungsphysiologische Bewertung von konventionell und ökologisch erzeugten vegetarischen und veganen Fleisch- und Wurstalternativen. Studie im Auftrag der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Berlin. https://www.swissveg.ch/www.albert-schweitzer-stiftung.de/fleischalternativen-studie

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