Aufgabe
Das Bundesamt für Gesundheit BAG führt zusammen mit der Eidgenössischen Ernährungskommission EEK seit 2000 Ernährungsplattformen durch, je eine im Frühjahr und Herbst. An diesen Veranstaltungen nehmen als Referenten wie als Zuhörer Personen aus dem Bereich Gesundheitsförderung durch Ernährung und Bewegung teil. Das Ziel der Ernährungsplattform ist der Informationsaustausch zwischen BAG, EEK und Praktikern. Auch Swissveg ist jeweils daran beteiligt, um sich zu informieren, was das BAG und die anderen Organisatoren im Bereich gesunde Ernährung für Projekte am Laufen bzw. abgeschlossen haben.
Position
An der 21. ERPLA im Jahr 2010 hatte Swissveg die Möglichkeit in einer Präsentation den versammelten Experten ihre Sichtweise näher zu bringen.1 Damals war Swissveg noch die einzige Organisation, die sich deutlich gegen den Konsum tierischer Nahrungsmittel aussprach und das Thema Ernährungsökologie in die ERPLA einbrachte. An der ERPLA vom 25. Oktober 2013 konnten wir in Bern dann eine Trendwende in der Gesundheitspolitik der Schweiz verfolgen: Nachdem das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bereits im Schweizer Ernährungsbericht die Nachhaltigkeit als Verfassungsaufgabe des Bundes zitierte und diese in ihre Überlegungen zur gesunden Ernährung einfliessen liess, gab es nun zum ersten Mal auch eine ERPLA zu diesem Thema. Da tierische Produkte kaum nachhaltig produziert werden können und eine intakte Umwelt für die Gesundheit der Menschen wichtig ist, kann auch das BAG eine pflanzlich ausgerichtete Ernährung empfehlen.
Auch die Präsentation von Dr. Niels Jungbluth der ESU-Services zeigte klar in dieselbe Richtung: Das Wichtigste, das jeder Einzelne für die Umwelt tun kann, ist weniger tierische Produkte zu konsumieren. Sie empfehlen, nur noch zwei Fleisch-/ Fischportionen pro Woche zu konsumieren.
Grösste Umweltbelastung in Privathaushalten: Die Ernährung.
Grösster Anteil daran: Der Konsum tierischer Produkte (44%).
Gemäss ESU-Services
Coop berichtete, dass ihm das Problem der Umweltbelastung von Fleisch- und Milchprodukten bekannt sei, er jedoch keine Lösung für dieses Problem sehe.
Das Problem ist also auch unter den Experten bekannt: Tierische Produkte schaden der Umwelt und sind nicht nachhaltig. Swissveg arbeitet weiter daran, dass die Experten den Mut finden, diese Erkenntnis der Öffentlichkeit zuzumuten.
Keine Osteoporose ohne Milch
Das BAG und Ernährungsexperten behaupten nach wie vor, dass ein zu geringer Milchkonsum die Hauptursache für Osteoporose sei. Das BAG unterstützt deshalb die Werbung für Milchprodukte vorbehaltlos und ignoriert jegliche Nachteile des Milchkonsums. Eine weitere Studie kam nun einmal mehr zu dem Schluss, dass eine rein pflanzliche Ernährung (vegan) keinerlei negative Auswirkungen auf die Knochen hat. Da diese Studie nicht in die offizielle Politik der Schweiz passt, wird auch sie, wie alle anderen zuvor, ignoriert.