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Helmut Wandmaker und Hans Ruesch

Abschied von zwei engagierten Kämpfern

Rohkostpionier Helmut Wandmaker

Im Alter von 90 Jahren verstarb der bekannte Autor und Rohkost-Veganer Helmut Wandmaker nach kurzer Krankheit. Seit den 1950er-Jahren befasste er sich aufgrund eigener gesundheitlicher Probleme mit Naturkost. Er veröffentlichte zum Thema Rohkost mehrere Bestseller. Sein bekanntestes Buch ist «Willst Du gesund sein? Vergiss den Kochtopf!».
Seine radikale Art verschaffte ihm nicht nur Freunde. Für viele Menschen ist auch heute noch die vegetarische Ernährung etwas Exotisches und die vegane Ernährung halten sie für praktisch unmöglich. Eine vegane Ernährung ausschliesslich mit rohen Nahrungsmitteln und ohne Getreide können sich die meisten Menschen noch nicht einmal vorstellen. Extreme Aussagen wie «Krebs ist die Tochter des Kochtopfs» und seine vehemente Ablehnung der Getreidekost, die zum Beispiel in der Vollwerternährung eine wichtige Stellung einnimmt, konnten viele nicht nachvollziehen.
Die heilende Wirkung von Rohkost anerkennt aber heute selbst die Schulmedizin immer mehr. Helmut Wandmaker konzentrierte sich auf die Obstrohkost und sah nur darin die für den Menschen naturgemässe Nahrung. Vielen Menschen konnte er damit zur Wiedererlangung ihrer Gesundheit verhelfen.
Seit 2000 gibt es sein Fachmagazin «Wandmaker aktuell» über Vegetarismus und Rohkost (siehe: www. roh-vegan.de). Und im Jahr 2002 hat er die «Helmut Wandmaker Stiftung» gegründet.
Anlässlich seines 90. Geburtstages am 9.11.2006 hat er seinen Anhängern mitgeteilt, dass er sich von der «Rohkostbühne» zurückziehen möchte, um sich mehr seinem Privatleben widmen zu können. In den Jahren davor hatte er bereits einige Mitarbeiter so gut eingearbeitet, dass sein Werk von ihnen fortgeführt werden kann.

Hans Ruesch, Kämpfer gegen die Vivisektion

Er gründete bereits 1975 die CIVIS (Centro Informazioni Vivisezionistiche Internazionali Scientifiche), die sich seither für die Abschaffung der Tierversuche einsetzte.
Durch die starke Tierversuchslobby wurde er immer wieder angegriffen. Er hat seinen Kampf aber nie aufgegeben. Im Alter von 94 Jahren ist er nun verstorben.
Seine Bücher gehören zu den meistgelesenen auf diesem Gebiet:«Die Pharma Story. Der grosse Schwindel», «Nackte Herrscherin. Entkleidung der medizinischen Wissenschaft».
Er sammelte für seine Bücher über Jahrzehnte Material aus der Wissenschaft und hat so eine Grundlage für viele andere Aktivisten und Autoren geschaffen.
Durch seinen Mut, illegale Praktiken und reine Profitgier beim Namen zu nennen, hatte er es sich nicht leicht gemacht. Heute gibt es bereits sehr viele Wissenschaftler, welche seine Ansichten teilen und die Tierversuche auch als wissenschaftlichen Irrweg bezeichnen. In den 1970er-Jahren war der Glaube an die Pharmaindustrie aber noch so unerschütterlich, dass jede Kritik daran schon fast etwas Ketzerisches an sich hatte.
Hans Ruesch war kein Arzt und auch kein Pharmakologe. Er konnte aber als unabhängige Person mit gesundem Menschenverstand die Dinge einfach gut zusammenfassen. Seine unzähligen Argumente, welche belegen, dass Tierversuche sinnlos, weil nicht auf den Menschen übertragbar seien, sind für jeden nachvollziehbar. Einige Beispiele:

  • Knollenblätterpilze sind für Kaninchen eine gesunde Nahrung.
  • Arsen wird von Schafen in beliebigen Mengen gut vertragen.
  • Blausäure und Opium werden von Igeln völlig problemlos vertragen.
  • Petersilie ist tödlich für Papageien.
  • Zitrusfrüchte erzeugen bei Hunden und Katzen Krämpfe.
  • Strychnin ist sogar in hohen Dosen für Affen unschädlich.
  • Aspirin ist für Hunde und Katzen sehr giftig.
  • Chloroform ist für Hunde tödlich.

Mit anderen Worten: Für fast jede Substanz lässt sich eine Tierart finden, die daran stirbt, und eine, die es gut verträgt. So ist es möglich, je nach Wunsch einen Stoff als gesundheitlich unbedenklich oder als giftig einzustufen, da die Resultate eben nicht auf den menschlichen Körper übertragbar sind.

Weitere Infos

Homepage von Helmut Wandmaker: www.helmut-wandmaker.de
Homepage von Hans Ruesch (nur auf italienisch): www.hansruesch.net

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