Die Vereinten Nationen (VN), englisch United Nations (UN), häufig auch UNO für United Nations Organization (deutsch Organisation der Vereinten Nationen), sind ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss von 193 Staaten und als globale internationale Organisation ein uneingeschränkt anerkanntes Völkerrechtssubjekt.
Die wichtigsten Aufgaben der Organisation sind gemäß ihrer Charta die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit. Im Vordergrund stehen außerdem Unterstützung im wirtschaftlichen, sozialen und humanitären Gebiet (siehe auch die Millennium-Entwicklungsziele der UNO).1
Programme und Unterorganisationen der UNO im Bereich Umwelt
«United Nations Environmental Programme» (UNEP)
UNEP ist das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) hat seinen Hauptsitz in Nairobi, Kenia.
Laut Wikipedia ist das Programm nach seinem Selbstverständnis „Stimme der Umwelt“ bei den UN. UNEP wirkt als Auslöser, Anwalt, Lehrer und Vermittler für den schonenden Umgang mit der Umwelt und einer nachhaltigen Entwicklung. Es arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, darunter andere UN-Organisationen, andere internationale Organisationen, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen.
Es wurde 1972 gegründet.2
«Food and Agriculture Organization» (FAO)
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, im deutschen Sprachraum auch als Welternährungsorganisation bezeichnet, ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom.
Sie hat die Aufgabe, die Produktion und die Verteilung von landwirtschaftlichen Produkten im Allgemeinen und Nahrungsmitteln im Besonderen weltweit zu verbessern, um die Ernährung sicherzustellen und den Lebensstandard zu verbessern. Zu diesem Zweck hat sie z. B. den Codex Alimentariusentwickelt, der internationale Standards für die Lebensmittelsicherheit definiert.
Die FAO setzt sich also international (gemäss eigener Auffassung) gegen den Hunger ein. Sie sieht sich als eine neutrale Organisation, welche sowohl in den entwickelten als auch in Entwicklungsländern aktiv ist. Ihre Ziele verfolgt sie unter anderem damit, die Landwirtschaft in Entwicklungsländern zu modernisieren. Schwerpunkt dabei ist die Förderung der Fleischproduktion und der Fischerei.3
«Intergovernmental Panel on Climate Change» (IPCC)
Der «Zwischenstaatliche Ausschuss über Klimaveränderung», im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet, wurde im November 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen um für politische Entscheidungsträger den Stand der wissenschaftlichen Forschung zusammenzufassen.
Er bildet eine kohärente Darstellung dieses Materials in so genannten Sachstandsberichten ab, den IPCC Assessment Reports. Hauptaufgabe des der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) beigeordneten Ausschusses ist es, Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen sowie Vermeidungs- und Anpassungsstrategien zusammenzutragen. Der Sitz des IPCC-Sekretariats befindet sich in Genf (Schweiz).
Die Organisation wurde 2007, gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Seit 2002 ist der indische Ökonom Rajendra Kumar Pachauri Vorsitzender des IPCC.4
«United Nations Framework Convention on Climate Change» (UNFCCC)
Das «Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen» ist ein internationales Umweltabkommen mit dem Ziel, eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems zu verhindern und die globale Erwärmung zu verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern. Gleichzeitig umfasst diese Bezeichnung auch das Sekretariat, das die Umsetzung der Konvention begleitet und seinen Sitz in Bonn hat. Die wichtigste Verpflichtung der Konvention ist, dass alle Vertragspartner regelmäßige Berichte zu veröffentlichen haben, in denen Fakten zur aktuellen Treibhausgasemission und Trends enthalten sein müssen.
Die Klimarahmenkonvention wurde am 9. Mai 1992 in New York City verabschiedet und im selben Jahr auf der «Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung» (UNCED) in Rio de Janeiro von 154 Staaten unterschrieben. Sie trat zwei Jahre darauf, am 21. März 1994, in Kraft.
Die aktuell (2014) 194 Vertragsstaaten der Konvention treffen sich jährlich zu Konferenzen, den UN-Klimakonferenzen (auch "Weltklimagipfel"), auf denen um konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz gerungen wird.5
Position
Das UNEP veröffentlichte 2010 die Studie «Assessing the Environmental Impacts of Consumption and Productionent» mit den folgenden, unmissverständlichen Aussagen:
«[Die Landwirtschaft] ist verantwortlich für 20 Prozent der Treibhausgasemissionen, für 60 Prozent der Phosphor- und Stickstoffemissionen und für 30 Prozent der Gift-Emissionen in Europa - insbesondere von Chemikalien.»
«Bereits die Hälfte der weltweiten Landfläche wird heute für die Landwirtschaft genutzt und 70% des gesamten Wasserverbrauchs.» [Seite 66]
«Eine wesentliche Reduzierung dieser Auswirkungen wäre nur möglich mit einer grundlegenden weltweiten Ernährungsumstellung, weg von tierischen Produkten.» [Seite 82]
Die FAO publizierte 2006 einen über 400-seitigen Bericht (Livestock a major threat to environment) über den Zusammenhang zwischen Tierwirtschaft und Klimawandel.
Zentrale Aussage der Presserklärung zur Studie:
«Gemäss dem neuen Bericht der Ernährungs- und Agrarorganisation der Vereinten Nationen (FAO) erzeugt der Nutztiersektor mehr Treibhausgase, gemessen in CO2-Equivalente – 18 Prozent – als das Transportwesen. Er ist ebenfalls eine grosse Quelle für Bodenerosion und Wasserverschmutzung.»
Dr. Rajendra Pachauri, Vorsitzender des IPCC, antwortete auf die Frage was er persönlich für den Schutz des Klimas tue:
«Ich versuche, bescheiden zu leben und Abfall zu vermeiden. Zudem bin ich zum Vegetarier geworden. Dies, weil die Produktion eines einzigen Kilogramms Fleisch etliche Kilogramm CO2 freisetzt.»6
«Umfragen zeigen, dass die Menschen über ihren Kohlendioxid-Footprint besorgt sind und deshalb weniger Auto fahren und so weiter. Aber sie realisieren möglicherweise nicht, dass eine Veränderung dessen, was sie auf ihren Teller tun, einen viel grösseren Effekt haben könnte.»7
Der ehemalige Leiter der UNFCCC, Yvo de Boer, sagte zum Welternährungsproblem:
«Die beste Lösung wäre, wenn wir alle Vegetarier werden würden.»8
Die Position ist klar. Wo bleiben die Konsequenzen?
Am 6. Juni 2008 fand in Rom die Food Summit: "High Level Conference on World Food Security: the Challenges of Climate Change and Bioenergy" statt.
Leider wurde sie ohne echte Resultate beendet. Dies erstaunt nicht, da die Frage danach, in welche Kanäle die den Menschen vorenthaltenen Nahrungsmittel verschwinden, nicht gestellt wurde. Auch die eigentlichen Ursachen des Klimawandels bleiben bei der UNO ein Tabuthema.
Dabei wäre es ganz einfach! Die UNO müsste nur ihre eigenen Studien ernst nehmen und danach handeln: Wie oben ersichtlich veröffentlichte die Welternährungsorganisation der UNO (FAO) bereits Ende 2006 einen Bericht, aus dem klar hervorgeht, dass die Fleischproduktion mehr Treibhausgase erzeugt als der gesamte weltweite Verkehr zusammengenommen. Wenn man also wirklich etwas gegen den Klimawandel tun möchte, sollte man bei den Ursachen ansetzen, gerade auch weil die wichtigste buchstäblich jeden Mittag (und selbst an dieser Konferenz!) auf dem Tisch liegt: das Fleisch.
Mit einer globalen Strategie zur Verringerung des Fleischkonsums würde man aber nicht nur dem Klima helfen. Die Verkürzung der Nahrungskette ermöglicht es, bis zu 10 mal mehr Nahrung auf einem Stück Land zu produzieren, da der Umweg über den Tiermagen ein sehr verschwenderischer Prozess ist.
Wann wird die UNO den Mut aufbringen, auf ihre eigenen Experten zu hören und den Hunger in der Welt tatsächlich zu beenden, statt nur über Symptome zu debattieren?
Auf dieser Website verwendete Berichte
- "Livestock's Long Shadow", Henning Steinfeld et al., FAO 2006. Besprechung unter: FAO über Nutztierhaltung und Umwelt. Verwendung unter: Treibhausgase.
- Vereinten Natione
- Umweltprogramm der Vereinten Nationen
- Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO
- Intergovernmental Panel on Climate Change
- Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen
- Migros-Magazin Nr. 38, 17. September 2007
- BBC, 7.9.2008
- The Guardian, 2009 und BBC, 2008